Blütenpollen

Blütenpollen sind die männlichen Keimzellen der blühenden Pflanzen. In ihnen steckt die geballte Lebenskraft zum Wachstum der Pflanzen. Beim Sammeln des Pollens von den Blüten bestäuben die Bienen gleichzeitig die Pflanzen und tragen dadurch zu ihrer Erhaltung und Vermehrung bei. So erfüllen die Bienen überall auf der Welt einen wichtigen ökologischen Beitrag. Den gesammelten Pollen befeuchten die Bienen mit Nektar und formen aus ihm kleine Kugeln, die sie in Körbchen (sie werden auch als Pollenhöschen bezeichnet) an den Hinterbeinen in den Bienenstock transportieren. Der Pollen wird in den Waben gelagert und von den Bienen zur Konservierung mit Honig verschlossen.

 

Das «Bienenbrot» kann auf diese Weise ohne Nährstoffverlust über Monate hinweg aufbewahrt werden. Der Pollen sichert den Bienen die Versorgung mit hochwertigen Eiweißen und Mineralstoffen. Ist die Versorgung mit Pollen für die Bienen schlecht, so ist die Vermehrung und Erneuerung des Volks gefährdet. Einen geringen Teil des gesammelten Pollens, ca. 10 bis höchstens 30 Prozent, können die Imker den Bienen jedoch für die Verwendung als Nahrungsergänzungsmittel für uns Menschen wegnehmen. Ein leistungsstarkes Bienenvolk sammelt in einer blütenreichen Gegend jährlich 25 bis 30 kg Pollen. Für eine einzige Pollenladung muss eine Biene rund 80 Blüten besuchen. Für die Gewinnung eines einzigen Kilogramms Pollen muss eine Biene dementsprechend rund 50.000 bis 100.000 Mal ihre Höschen vollpacken.

An guten Sonnentagen bringt ein Volk bis zu 150 g Blütenpollen in den Sammelkasten. Bei ärmlichen Trachtverhältnissen und zusätzlich schlechtem Wetter entnehmen wir Blütenpollen nur von den stärksten Völkern. Dass die Blütenpollen eine sehr große Heilkraft besitzen, wussten schon die Wikinger, die sie auf ihren monatelangen Seefahrten auch als Kraftnahrung verzehrten. Aber erst in den dreißiger Jahren entdeckte man auf der Suche nach gesundheitlich wertvollen Nahrungsmitteln den hohen Eiweißgehalt des Pollens. Blütenpollen enthalten alle lebenswichtigen Aminosäuren. Außerdem ist er reich an Mineralstoffen, Spurenelementen, Enzymen und verschiedenen Vitaminen. Mit nur 30 g Blütenpollen (6 Teelöffel) kann ein erwachsener Mensch gemäß Untersuchungen seinen Tagesbedarf an lebenswichtigen Aminosäuren, Mineralstoffen und Vitaminen decken. Pollen, der als Nahrungsergänzung verwendet wird, sollte möglichst aus Gegenden mit einer großen Pflanzenvielfalt stammen. Pollen aus Gegenden mit überwiegender Monokultur ist zu vermeiden. Die Gewinnung des Pollens erfolgt mit einer speziellen Auffangvorrichtung am Eingang des Fluglochs. Die Bienen müssen dort hindurch und verlieren dabei ihr Pollenhöschen. Anhand der Farbe kann der erfahrene Imker erkennen, von welcher Pflanze der Pollen stammt. Der heruntergefallene Pollen muss täglich entnommen und sofort schonend getrocknet werden. Kleine Mengen Pollen werden bei einer Raumtemperatur von etwa 20 bis 25 Grad während einiger Tage getrocknet. Größere Mengen werden in speziellen Trockenkammern innert 10 bis 12 Stunden bei Temperaturen von 37 bis 42 Grad getrocknet. Blütenpollen als Nahrungsergänzung

Als Nahrungsergänzung oder als Stärkungsmittel genügen täglich 1 bis 3 Teelöffel während einer Kurdauer von 3 Wochen. Damit der Körper die Wirkstoffe des Blütenpollens optimal ausnutzen kann, sollte der Blütenpollen stets für sich allein auf nüchternen Magen eingenommen und gut eingespeichelt werden. Für eine gute Ausnutzung und Verträglichkeit ist langes Einspeicheln sehr wichtig. Es gibt im Handel auch aufgeschlossenen Blütenpollen, der von den Menschen besser ausgenutzt werden kann. Wer den Pollen genügend einspeichelt, kann die meisten Wirkstoffe aber wohl auch sonst aufnehmen. Wem der Eigengeschmack des Pollens zu intensiv ist, der kann den Pollen mit Honig gemischt einspeicheln oder die im Handel erhältlichen Pollenkapseln verwenden. Das Gewöhnen an den kräftigen Eigengeschmack dieser einmaligen Kraftnahrung gehört, so sagt es der Volksmund jedoch bereits zum erwünschten Heilprozess.