Monsanto - mit Gift und Genen

Eine notwendige Untersuchung

 

Das 1901 in Saint Louis gegründete Unternehmen zählte ursprünglich zu einem der größten Chemieunternehmen des 20. Jahrhunderts, erst später kamen Produkte für den landwirtschaftlichen Bereich dazu. Heute ist das Unternehmen Weltmarktführer im Bereich der Biotechnologie, von dem rund 90 Prozent der auf der Erde angebauten gentechnisch veränderten Organismen (abgekürzt: GVO) stammen, auf die Monsanto ein Patent besitzt (darunter Soja, Raps, Mais und Baumwolle). Die meisten Produkte (wie etwa Roundup Ready Soja) wurden gentechnisch verändert, um gegen den Einsatz des eigenen Unkrautvernichtungsmittels Roundup resistent zu sein, welches als Vorzeigeprodukt der Firma gilt und das seit 30 Jahren meistverkaufte Unkrautvernichtungsmittel der Welt ist. Monsanto gilt aufgrund seiner Geschäftspraktiken und auch Produkten wie Agent Orange, Aspartam, dem Rinder-Wachstumshormon und PCB zu den umstrittensten Unternehmen des modernen Industriezeitalters.

 

PCB: Das Verbrechen in Schlips und Kragen

 

PCB waren fast 50 Jahre lang das Aushängeschild des Unternehmens, bis sie zu Beginn der 1980er Jahre verboten wurden. Von Monsanto wurden sie in den USA unter dem Markennamen Aroclor, in Frankreich unter Pyralene und in Deutschland unter Clophen vermarktet.

 

In Anniston wurde jahrzehntelang eine PCB-Verseuchung der Umgebung durch das Monsanto-Werk verschwiegen. Monsanto war bereits früh über die gesundheitlichen Auswirkungen von PCB informiert. Dokumente belegen, dass Monsanto aufgrund interner Untersuchungen bereits im Jahr 1937 von der Toxizität von PCB wusste. 1961 wurde nach einem Unfall in einer Fabrik, die PCB verwendet, festgestellt, dass die dortigen Arbeiter Symptome einer Hepatitis-Erkrankung zeigten. Als 1966 Wissenschaftler im Kanal von Snow Creek Fische aussetzten, waren diese bereits nach dreieinhalb Minuten tot. Ein interner Brief von Monsanto an seine Verkaufsleiter aus dem Jahr 1970 stellte in Bezug auf PCB klar, dass man sich die lukrativen Geschäfte durch die bekannten gesundheitlichen Gefahren nicht verderben lassen wolle und weiter daran festhalten würde.

 

David O. Carpenter von der University at Albany erklärt, dass PCB anfangs nur an einigen Standorten von Monsanto freigesetzt wurde und die Verseuchung somit anfangs nur ein lokales Problem darstellte. Über die Jahrzehnte ist PCB inzwischen jedoch zu einem weltweiten Problem geworden. Aufgrund der Fettlöslichkeit wird PCB bereits durch Hautkontakt vom Körper aufgenommen, zudem reichert es sich im Fettgewebe an, wodurch die Konzentration zum Ende der Nahrungskette (an der sich der Mensch befindet) immer weiter ansteigt. Selbst in den entlegensten Orten der Arktis konnte man PCB in Säugetieren und Fischen nachweisen.

 

2001 wurde Monsanto von 20.000 betroffenen Einwohnern von Anniston verklagt und daraufhin gerichtlich verurteilt, 700 Millionen US-Dollar Schadensersatz an die Opfer zu zahlen und den Ort von PCB zu dekontaminieren.

Roundup: Eine umfassende Vergiftungsaktion

 

1974 brachte Monsanto Roundup auf den Markt, ein nichtselektives Unkrautvernichtungsmittel bzw. Totalherbizid dessen Hauptbestandteil das Pflanzengift Glyphosat ist. Monsanto bewarb das Produkt offensiv als „biologisch abbaubar“ und „umwelt- und bodenfreundlich“, was sich jedoch als Falschaussage herausstellte. Monsanto wurde daraufhin aufgrund irreführender Werbung zweimal verurteilt: 1996 in den USA und 2007 in Frankreich. Die laut Richterspruch „trügerischen Werbebotschaften“ mussten daraufhin von der Verpackung entfernt werden.

 

Wissenschaftliche Studien bewerten Roundup inzwischen als gesundheitsschädlich. Robert Bellé vom staatlichen französischen Forschungsinstitut für wissenschaftliche Forschung CNRS konnte beispielsweise nachweisen, dass Roundup schon bei sehr geringen Dosierungen Funktionsstörungen bei der Zellteilung hervorruft, was langfristig auch Krebs auslösen kann. Als der Wissenschaftler die Öffentlichkeit über die Schädlichkeit von Roundup informieren wollte, wurde er von seinen Vorgesetzten dazu gedrängt, dies zu unterlassen, um GVOs in der Bevölkerung nicht in Verruf zu bringen.

 

Quelle "Wikipedia"